Es kann eine Überraschung sein, auf einer Karte den kurvigen Verlauf der Flugbahnen von Langstreckenflügen oder von Schiffen bei Langstreckenrennen zu sehen. Das ist der Projektion der Weltkugel, einer sphärischen Oberfläche, auf eine flache Oberfläche geschuldet. Diese Projektion bewirkt notwendigerweise Verzerrungen. Die Mercator-Projektion wird oft benutzt, da sie die Winkel zu den Meridianen treu abbildet, aber im Gegenzug ist sie nicht flächentreu: Die Polargebiete werden stark horizontal und vertikal gedehnt (man kann übrigens die Pole nicht darstellen, da sie ins Unendliche gehen). Die Orthodrome ist die kürzeste Strecke auf der Erdkugel, entspricht also in etwa dem, was in der Umgangssprache als die "Luftlinie" bezeichnet wird: Sie ist ein Bogen eines Großkreises und in der Animation in rot dargestellt. Nur entlang eines Meridians wird sie auf der Mercator-Karte als Gerade dargestellt. Um der Orthodrome zu folgen, muss ein Schiff ständig seinen Kurs korrigieren.
Wenn das Schiff seinen Kurs beibehält, ist seine Route die Loxodrome (Kursgleiche), in der Animation in blau. Sie bildet eine Spirale, die sich um die Weltkugel windet. Aber auf der Mercator-Karte ist sie geradlinig, weil die Mercator-Projektion die Winkel beibehält.